30jähriger Krieg 1618 - 1632, erste Hälfte
Freitag, 02. Oktober 2015
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Aufstellung der
badischen Truppen (Protestanten):
A – in und bei Ober-Eißsheim: 2 Tercios, von denen das zweite nur halb so stark ist wie das erste und deswegen im zweiten Treffen hinter dem 1. steht.
C-D – vor Biberach werden Karren und Wagen zu einer Verschanzung zusammengefahren, und dahinter stehen 4 Tercios und 20 Kanonen (nach Brandt 5 Trecios und 18 Kanonen). Ein weiteres Tercio steht links von Biberach – laut Seubert - auch badische Reiterei, nebst 2 Kanonen.
Nach der „Theatrum Europaeum“ sollen die Wagen „Eisenspitzen“ und „Feuermörser“ gehabt haben. Eine Bestätigung dafür finden wir in anderen Quellen nicht, Mörser wären bestimmt aufgeführt worden.
Tercios – von unten nach oben: „Helmstatt“ (auch das Weiße genannt), dann „Goltstein“, dann „Herzog von Weimar“, Markgraf „Karl von Baden“ und endlich „Herzog Magnus von Würtemberg“
B – Zwischen der Schanze und Ober-Eißheim (oder Ober-Eisesheim) steht die Reiterei in zwei Treffen.
Aufstellung der
bayerischen Truppen unter Tilly (Katholiken)
I/K - 4000 Mann spanische Infanterie und 22 Schwadronen spanische Kavallerie sind Tilly kurz vor der Schlacht unter Cordoba zugeführt worden.
E – Die Masse der Reiterei steht, wie damals üblich an den Flügeln, hier die bayerische am linken, die spanische am rechten.
F–H - Zwischen den Kavallerie-Flügeln die Infanterie, zunächst 4 Tercios in zwei Treffen, daran anschließend 2 Tercios in einem Treffen. Die Karte zeigt die vier Tercios (E) und führt dann einzeln unter G den Tercio des Grafen von Emden (Tercios wurden von späteren Militärwissenschaftlern als Regiment wiedergegeben; wie damals üblich waren die Tercios/Regimenter noch nicht durchnummeriert, sondern wurden unter dem Namen ihres Inhabers geführt – eine Praxis, die bis in den II. Weltkrieg hinein Verwendung fand) und unter H den des Obristen/Obersten Bauer (auch andere Schreibweisen möglich) auf.
L – zeigt den Wald, vor welchem Tilly Aufstellung nimmt, und in den sich im Notfall die eigenen Truppen zurückziehen können.
Tilly verfügt lediglich über 8 Geschütze, die er zu zweien entlang der Schlachtlinie verteilt. Die Karte fügt nur 6 seiner Kanonen auf, denkbar wäre, daß die beiden fehlenden gegenüber Ober-Eißheim aufgestellt waren und hier verdeckt sind. Laut Brandt waren sie ziemlich nahe an den Ort herangeschoben. In jedem Fall haben die 8 Kanonen Tillys mehr Schaden beim Feind angerichtet als die 30 badischen zusammen.
M – der von uns hinzugefügte Buchstabe kennzeichnet die schlachtentscheidene Explosion des/der Munitionswagen(s).
Quellen:
- Brandt – Heinrich von Brandt, Geschichte des Kriegswesens, Band IV, Berlin 1838, Nachdruck Wiesbaden 1981
- Theatrum Europaeum (zeitgenössische Zeitschrift), s.a. http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/dda/urn/urn_uba000200-uba000399/uba000236-uba000256/
- Seubert – Max Seubert: Schlacht bei Wimpfen (Vortrag) … , Mannheim 1885