30jähriger Krieg 1632 - 1648, zweite Hälfte
Nachgestellte Schlacht
Donnerstag, 23. März 2017
Bild oben: Die Kaiserlichen (links) erreichen das schwedische
Lager
Reiterschlacht
Wir halten fest, in der Schlacht bei Triebel prallen zwei Kavallerie-Armeen aufeinander, die annähernd gleichstark sind. Jede Seite verfügt über 8000 Kavalleristen, von denen aber zumindest bei den Schweden nur 70 % noch ein Pferd besitzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte bei den Kaiserlichen eine ähnlich hohe Ausfallquote herrschen.
Wir geben bei den nachgestellten Schlachten Regimenter und andere Einheiten im Maßstab 1:40 wieder und wollen das folglich auch mit den Berittenen 1647 bei Triebel tun. Ein Kavallerie-Regiment hat zu jener Zeit ca. 800 Reiter, bei uns dann also 20 (= 10 Plattformen mit je 2 Reitern). In verminderter Form haben sie 560 Berittene, bei uns dann eben 14 (= 7 Plattformen mit je 2 Reitern). Da wir jeder Seite im Prinzip 100 Mann zu geben pflegen, entspricht das 5 vollen Regimentern oder 7 verkleinerten. Wir haben den Kaiserlichen 5 volle und den Schweden 7 verkleinerte Regimenter gegeben. (Würden wir statt der 100 Schlachtnachsteller deren 200 nehmen, könnte man beinahe die gesamte historische Schlacht nachbilden.)
Bild oben: Die Kaiserlichen aus einer anderen Perspektive
Zur Situation
Die Kaiserlichen greifen das schwedische Lager an, die Schweden lassen sich überraschen und brauchen eine Weile, ehe sie den Widerstand organisiert haben. Wie damals üblich wartet man nicht ab, bis alle versammelt sind, sondern greift Regiment nach Regiment in das Geschehen ein.
Leider hat sich herausgestellt, daß unser normaler Tisch für eine Reiterschlacht zu klein ist. Auf den Photos sind daher nur eingeschränkt die teilnehmenden Regimenter zu erkennen.
Wir haben die Regimenter durchnummeriert, um den Spielablauf zu erleichtern. Historisch exakt wäre es, das Regiment nach seinem Inhaber zu benennen. Wir haben den Kaiserlichen die Nummern 1-5 verliehen und den Schweden 10-16. Einstellig und zweistellig helfen schon sehr bei der Unterscheidung der beiden Seiten.
Unsere Reiter sehen ein wenig zusammengewürfelt aus, was natürlich darauf zurückzuführen ist, daß wir aus unseren Schachteln und Schubladen das nehmen mußten, was sich finden ließ. Historisch gesehen ist das aber bestimmt nicht von Nachteil, denn in der Schlußphase des großen Krieges legte sicher niemand mehr wert auf Äußerlichkeiten. Man bedenke, daß sich kaum jeder Reiter ein Pferd organisieren konnte.
Bild links: Alle Figuren von MARS (lediglich der blaue Reiter stammt
von LW)
Sonderregeln
Regimentszugehörigkeit:
Eine Einheit (Plattform), die nicht im Verband ihres Regiments kämpft, verliert 1 KP. Im Verband
kämpfen heißt, nicht weiter als 5cm vom nächsten Regimentskameraden entfernt zu stehen.
Doppeltes Gefecht:
Die Kürassiere (und mit solchen führen wir diese Schlacht) setzen zum Ende des 30-jährigen Krieges immer noch die Taktik des Karakolierens ein. Das heißt,
sie traben (nicht galoppieren!) gegeneinander an und feuern aus nächster Nähe (3 cm oder eine Plattformbreite) ihre beiden Pistolen auf den Gegner ab. Wird der Angreifer abgewiesen (d.h. das
Gefecht geht zugunsten des Feindes aus), prallt dieser eine Plattformbreite zurück und kann in dieser Halbrunde nicht mehr den Feind mit dem Schwert angreifen.
Nach Abfeuern der Pistolen dringen die Angreifer mit dem Schwert auf den Feind ein. Aber nur, wenn höchstens eine
Plattformbreite sie voneinander trennt.
Bild links: Die Kaiserlichen aus einer wiederum anderen
Perspektive
Rückzug zur Neuordnung: Kavallerie-Verbände, die den Gegner
nicht bezwingen, oder ihn in die Flucht jagen oder ihn überrennen konnten, ziehen sich nach 3 Runden zurück, um sich zu sammeln und einen neuen
Angriff zu starten. Gern wird dann auch aus der Reserve ein weiteres Regiment hinzugegeben.
Am Ende einer jeden 3. Runde setzt die Seite, die die höchsten Verluste erlitten hat, sich vom Feind ab (12 cm weit), fügt die verbliebenen Einheiten eines Regiments wieder zusammen (Regimentszugehörigkeit), gruppiert nach taktischen Überlegungen gegebenenfalls die einzelnen Regimenter um und zieht nötigenfalls ein Regiment aus der Reserve heran.
Zu Beginn der eigenen Halbrunde in der 4., 7., 10. etc. Runde rückt der neuformierte Kavallerieverband zum neuen Angriff mit Karakole vor. Der Gegner ist auf seinem Platz geblieben, sortiert seine Einheiten aber ebenfalls.
Reserve sind nicht nur die Einheiten, die bewußt als Reserve zurückgehalten werden, sondern auch freigewordene Regimenter, die einen Teilerfolg errungen oder denen der jeweilige Gegner auf andere Weise (z.B. durch Flucht) abhandengekommen ist. Diese freigewordenen Regimenter werden in die Reserve verlegt.
Bild links: Die Schweden sammeln sich zum Gegenangriff
Flankenangriff: Wird eine Einheit in ihrer Flanke angegriffen, führt sie die nötige Schwenkung durch, um den
Gegner frontal zu empfangen. Wird sie aber gleichzeitig von einem zweiten Gegner in einer Flanke angegriffen, verliert sie einen KP. Beide Gegner-Einheiten zählen ihre KP aber nicht zusammen,
sondern kämpfen nacheinander.
Ein Flankenangriff liegt auch dann vor, wenn eine Einheit durch Vorrücken in die Flanke eines Gegners gelangt. Ein Rückzug, der in der Flanke eines Gegners endet, hat hingegen keinen Einfluß auf den Ausgang dieses Einzelgefechts.
Rückzug und Vorrücken: Unterliegt eine Einheit beim Gefecht und verliert 1 oder mehr KP, so zieht sie sich 1 Plattformtiefe oder je nach den Gegebenheiten weiter zurück (Achtung, beim Rückzug nur so weit wie nötig vom eigenen Regiment entfernen!)
Der Sieger des Einzelgefechts rückt eine Plattformtiefe weit vor, und seine 2-3 Hintermänner (die mit gleicher Ausrichtung zum Feind hinter ihm anrücken) folgen ihm. Der Sieger kann aber auch auf seinem Platz bleiben, wenn ihm das günstiger erscheint.
Rückzug muß, Vorrücken kann erfolgen.
Kampf- und Bewegungspunkte:
Pistolenfeuer 4 KP
Nahkampf mit Schwert 3 KP
Bewegungspunkte 16 BP
Spielern steht es frei, Zusatz- und Sonderregeln aus früheren nachgestellten Schlachten für „Triebel“ zu übernehmen, denn wie stets gilt, daß dies alles nur Vorschläge sind.