30jähriger Krieg 1632 - 1648, zweite Hälfte


Sonntag, 16. Juli 2017

Bild oben: Am rechten spanischen Flügel

 

Welches Szenario

 

Uns gefällt am besten der spanische Angriff auf den rechten Flügel der Franzosen. Er wirft sie aus ihren Stellungen und besetzt dieselben. Doch die Franzosen schicken ihre dort stehenden Kürassiere zum Gegenangriff. Die Spanier haben sich aber noch nicht wieder geordnet. Wenn man in tiefer Formation angreift, gerät selbige in Unordnung, und man muß sich wieder finden. Diesen Moment nutzen die Franzosen. Die Spanier haben ihre Pikeniere beim Angriff nicht eingesetzt, gegen Gewehrschützen hinter einer Deckung nutzen sie wenig; jetzt aber marschieren sie vor, um wenigstens einen Teil der Reiter abzuhalten. Gleichzeitig setzen die Spanier ihre zwei Schwadronen berittene Arkebusiere ein, um an den Flanken ihrer Pikeniere die französischen Kürassiere zu stören. Derweil mühen sich die spanischen Offiziere ab, die Reihen der Musketiere wieder herzustellen, um den Feinden einen Empfang mit Blei zu geben. Doch wenn der nicht so richtig sitzt, müssen die Musketiere laufen, denn sie bekommen ihre Gewehre kaum ein zweites Mal abschußbereit, ehe die Kürassiere über ihnen sind. Und gegen die scharfen Degen ist kein Kraut gewachsen. Es hängt also alles davon ab, mit den Pikenieren und den berittenen Arkebusieren die Feind lange genug zu stören, damit die Musketiere eingreifen können. Sobald die Musketiere wieder wie vorher vor dem Graben stehen, dürfen sie natürlich wieder laden und feuern, und die Pferde der Kürassiere scheuen vor der Unebenheit im Boden zurück. Einzelne werden natürlich drüberspringen, aber damit gerät dann ihre Formation in Unordnung, und sie müssen sich sammeln, allerdings unter Feindfeuer. Es kann also taktisch durchaus von Vorteil sein, die Musketieren nicht allzu lange in den eroberten Stellungen zu belassen.

 

Bild oben: Der Ansturm der französischen Kürassiere

Die Einheiten

 

Alle abgebildeten Figuren sind von MARS.

 

 

Die Spanier haben:

 

32 Pikeniere auf acht Plattformen

 

12 berittene Arkebusiere jeder auf seiner eigenen Plattform.

 

56 Musketiere auf 14 Plattfomen

 

Die Franzosen haben:

 

100 Kürassiere auf 50 Plattformen

 

 Bild oben: Rasch rücken berittene Arkebusiere und die Pikeniere aus, um die Kürassiere aufzuhalten.

 

Sonderregeln

 

- Wenn 4 Musketiereinheiten zusammenstehen, d.h. sich an den Plattformseiten berühren, gelten sie als feuerbereit.

 

- Wenn weniger als vier Musketiereinheiten zusammenstehen, wenn der Feind heran ist, verlieren sie beim Feuern 1 KP.

 

- Steht nur eine Musketiereinheit im Angesicht des Feindes, so verliert sie beim Feuern 2 KP.

 

- Beim Nahkampf mit Kürassieren verlieren Musketiere 1 KP (zusätzlich zu möglichen anderen Abzügen).

 

- Pikeniere behalten beim Nahkampf stets ihre 4 KP.

 

- Stehen zwei Pikenier-Einheiten hintereinander (d.h. die Vorderfront der hinteren grenzt an die Rückfront des vorderen an, so daß sie beide in dieselbe Richtung ausgerichtet sind), erhält der Nahkämpfer vorn plus 1 KP.

- Die Kürassiere dürfen karakolieren. Das heißt, sie dürfen aus nächster Nähe (d.h. gerade außerhalb der Pikenspitze) ihre Reiterpistolen abfeuern (3 KP Feuerkraft). – Wir haben uns überlegt, ob wir stattdessen etwas französische Infanterie wieder flottmachen sollen, uns dann aber dagegen entschieden.

 

- Wir spielen mit Punktabzug, d.h. für jeden verlorenen KP bekommt die betroffene Einheit ein Papp-Plättchen auferlegt (es kann auch ein 1-Cent-Stück sein, ein halbes Streichholz oder was immer euch gefällt).

 

- Verlustausgleich: Wenn in der ersten Reihe jemand ausfällt, rückt sein Hintermann nach, und so weiter und so fort. Das heißt, im Laufe eines Gefechts werden die Glieder einer Formation immer kürzer. So handhaben wir das auch, unser Papp-Plättchen wird auf die letzte Einheit im Glied gelegt (Reihe und Glied, Reihe ist waagerecht, Glied senkrecht). Am Ende des Spiels werden die verlorenen Einheiten zusammengezählt.

 

Bild links: Die Doppelreihe der Pikeniere

Und wie stets zum Schluß der Hinweis, alle diese Regeln sind keine Gesetze, sondern lediglich Vorschläge. Solange es euch Spaß macht, benutzt das Regelwerk, das euch am meisten zusagt.