30jähriger Krieg 1632 - 1648, zweite Hälfte
Mittwoch, 14. März 2018
Bild links: (Schlacht bei Rheinfelden), Kupferstich von Matthäus Merian. In: Heinrich Oraeus: Theatri Europaei Continuatio III (Theatrum Europaeum, Bd. 3, Tafel 30), 1670
Diese Karte befindet sich weiter unten im Text nochmal zum Anklicken und vergrößern.
EINFÜHRUNG
Nach der verheerenden Niederlage der Schweden in der Schlacht bei Nördlingen 1634, legt Frankreich jede Zurückhaltung weitgehend ab und nimmt die geschlagenen schwedischen und protestantischen Truppen unter seine Fittiche darunter auch die des sächsischen Renegaten Bernhardt von Weimar. Bernhardt unternimmt in den nächsten Jahren nicht mehr, als sich im Elsaß festzusetzen und unter anderem den Einmarschversuch des unfähigen kaiserlichen Generals Gallas abzuwehren.
Bild oben (klicken zum Vergrößern): Beachte die liebevolle Darstellung: die Infanterie ist in Regimentern zu je 2 „Bataillons“ dargestellt, und diese wiederum sind dreigeteilt: in der Mitte die Pikeniere, an den Seiten die Musketiere; die Pikeniere stellen 1, die Musketiere 2 Drittel eines „Bataillons“; ebenso ist die Kavallerie nach Schwadronen (1 Fahne) wiedergegeben.
1638 hat er ausreichend französische Unterstützung erhalten, um einen Übergang über den Rhein zu finden und zu halten. Die Franzosen wollen als Fernziel durch Süddeutschland marschieren, um in Bayern einzufallen und den wichtigsten Verbündeten des Kaisers auszuschalten. Wir befinden uns jetzt mitten im vierten und letzten Teil des Dramas „Dreißigjähriger Krieg, die französisch-schwedische Phase. Nunmehr befindet sich beinahe ganz West- und Nordeuropa im Krieg mit dem Kaiser, und ihm gehen nach so vielen Jahren nicht mehr nur die Truppen, sondern auch alle anderen Mittel aus (wir haben aus dieser Phase bereits die Schlacht bei Freiburg, 1644, betrachtet).
Bernhardt von Weimar zieht am Hochrhein stromabwärts. Er entscheidet sich für Rheinfelden als Flußübergang, nicht weit von der starken Festung Breisach. Seine Truppen belagern Rheinfelden, kann es aber noch nicht erobern. Derweil eilen die aufgeschreckten Kaiserlichen mit einer Armee herbei, um die Feinde an ihrem Tun zu hindern. Zweimal kommt es im folgenden bei Rheinfelden zur Schlacht. In der ersten können die Kaiserlichen Bernhardt von Weimar schlagen, in der zweiten werden sie, sorglos geworden, von ihm übertölpelt.
Bild oben (noch einmal der Kupferstich von oben in riesengroß, bitte klicken zum Vergrößern)
«Eygentlicher Abriß der Treffen so vorgang bey Rheinfeld zwischen Ihr F. Gn. Herzog Bernhardt von Weymar und den Keyserischen geschehen den 18./28. bis dem 21. February Anno 1638.»
„Wiedergabe der Treffen, wie sie bei Rheinfeld(en) stattgefunden haben zwischen Ihrer fürstlichen Gnaden Herzog Bernhardt von Weimar und den Kaiserlichen, geschehen vom 28. Februar bis 3. März 1638.“
Der Künstler war Protestant, denn die haben die vom Papst gleichen Namens verfügte Einführung des gregorianischen Kalenders nicht anerkennt und sind beim julianischen Kalender geblieben, auch wenn der 10 Jahre zurückhing.
Schwedische schwere Kavallerie (30 Jähriger Krieg) (Kürassiere)
Dragoner 30 jähriger Krieg
SCHLACHTAUFSTELLUNG
Es ist dies die Aufstellung vom 3. März, die vom Februar weicht etwas davon ab, aber es ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit, aus den Quellen genaueres zu erfahren … oder wenigstens einheitliche Angaben.
Kaiserliche
Unter Graf Savelli und Reiterkommandant Jan van Werth
(AR = berittene Arkebusiere;
IR = Infanterieregiment;
KR= Kürassierregiment)
IR Golt
IR Hindersheim
IR Pappenheim
IR Wahbe (oder Wabl)
AR Horst
AR Jan van Werth
AR Neuneck
Regimentsabteilungen zu je 2 Schwadronen Kürassiere:
Jendeux
Meternich
Meternich
Geling
KR Valvic (F)
KR Billi (K)
KR Geling (L)
„Dragons“ (M) = Dragonerregiment
„Croaten“ (N) 2 Kompanien
Schweden
Unter Bernhard von Weimar und General Taubadel
KR Taubadel
KR Putbus (auch Puttbusch)
KA Herzog von Württemberg
KR Nassau
KR Kansski
KR Ohm
KR Callenbach
KR Rosen
KR Bodendorf
IR Forbus
IR Hatstein