Die Glaubenskriege, 1550 - 1618
Mittwoch, 29. August 2018
Bild oben: Weitblick auf das Reitergefecht
Situation
Natürlich wollten wir keine Wiederholung unserer nachgestellten Schlacht von vor 14 Tagen. Die Holländer haben sich zwar bei Mookerheide ein wenig besser geschlagen als bei Jemgum, aber die Hucke haben sie trotzdem vollbekommen – wie bei fast allen Schlachten der ersten Jahre im 80-jährigen Krieg. Da erschien uns das Kavallerie-Gefecht hier als beste Möglichkeit. Davon abgesehen hatten wir schon recht lange keine Reiterschlacht mehr.
Bild oben: Die spanischen Lanzierer und berittenen Arkebusiere
Figuren
Reiter sind nicht nur unverhältnismäßig teurer als Fußsoldaten, sie nehmen auf dem Schlachtfeld auch erheblich mehr Platz weg. Daher kommen in dieser nachgestellten
Schlacht auch nur 100 Figuren zum Einsatz: 40 auf der spanischen und 60 auf der niederländischen Seite. Die leichten Kürassiere der Holländer und deutschen Protestanten haben sich verschossen und
müssen nachladen. Manche dieser Reiter verfügen pro Mann über zwei doppelläufige Pistolen und können bei der Karakole vier Schuß abgeben, eine beachtliche Feuerkraft. Aber gleich wie viele Kugeln
in den Läufen stecken, wenn die verbraucht sind, muß nachgeladen werden. Dazu reitet man am besten weit genug vom Feind weg, lädt nach und kehrt dann zu den Kampfhandlungen zurück. Bis dahin
sitzt man in einem mehr oder weniger geordneten Haufen da und hantiert mit Pulver, Blei, Ladestock und Putzer.
Bild oben: Die Spanier treffen auf die Holländer und Norddeutschen.
Im 16. Jahrhundert kommt es gar nicht so selten vor, daß gegnerische Kürassiere oder, noch besser, Lanzenreiter den nachladenden Reiterhaufen angreifen und niedermachen. Die feindlichen Kürassiere sind relativ wehrlos, denn sie können während der Ladens nicht schießen und haben auch keine Hand frei, um den Säbel zu ziehen.
So legen die Lanzierer ihre Lanze ein und stechen die Gegner aus dem Sattel. Ihnen folgen mit gezücktem Schwert die Lanzierer der zweiten Reihe, um den Rest aus dem Sattel zu hauen.
Begleitet werden die Lanzenreiter von berittenen Arkebusieren, die, wie hier, den leichten Kürassieren in die Flanken reiten und auf sie schießen. Dann müssen allerdings auch sie erst einmal nachladen, aber sie werden ja nicht bedroht. Eigentlich kommen die berittenen Arkebusiere mit, um die Lanzierer zu beschützen, wenn sie aus Schußwaffen angegriffen werden.
Bild links: Aus der Vogelperspektive
Lanzierer kommen spätestens im Dreißigjährigen Krieg aus der Mode, nicht etwa weil ihre Kampfesweise veraltet wäre, sondern weil in den nahezu unaufhörlichen Kämpfen und Scharmützeln mehr Rösser ihr Leben verlieren als nachwachsen. Und für einen gepanzerten Lanzierer bedarf es schon einer besonders lelstungsfähigen Züchtung. Aber Ende des 19. Jahrhunderts bekommen in allen europäischen Staaten Reiter wieder eine Lanze in die Hand gedrückt.
Sonderregeln
Die Kürassiere hätten normalerweise 3 KP, verlieren aber gegen die Lanzierer einen KP, weil sie sich ja kaum gegen sie wehren können.
Wenn ein Kürassier1 weiteren KP verliert, muß er fliehen und reitet pro neuer Runde 10 Zentimeter zurück.
Ein Offizier (die Bannerträger) kann den Fliehenden aus seiner Panik holen, indem er 1 Runde neben ihm reitet (beide Plattformen müssen aneinander angrenzen) und
ihn würfeln läßt. In der dritten Spielrunde muß der Flüchtige eine 4, 5 oder 6 würfeln, um wieder kehrtmachen und gegen die Spanier anreiten zu können. In der 4. Runde müßte er eine 5 oder 6
würfeln, um seine Flucht zu beenden. In der 5. und allen folgenden Runden eine 6. Damit wird nachempfunden, daß die Niederländer in Panik geraten und zu keiner Gegenwehr mehr in der Lage gewesen
sind.
Bild oben: Die Schlacht beginnt
Bis zum nächsten Mal
Die neue Schlacht steht leider noch nicht fest, es stehen mehrere aus der Endphase des Dreißigjährigen Krieges zur Auswahl.