Die Glaubenskriege, 1550 - 1618


Mittwoch, 25. Oktober 2017

Bild oben: Schlacht der Mookerheide, 1574, Die Feldschlacht von Moockerheyde unter dem Herrn Ludovicus de Requesens An. 1574

 

Einleitung

 

Wir haben schon einen Abstecher zum 80-jährigen Krieg gemacht (Nieuwport, 1600), wollen jetzt aber mal ins viel bewegtere erste Viertel dieser großen Auseinandersetzung hineinschauen.

 

Nachdem die Spanier in die abtrünnigen holländischen Provinzen einmarschiert sind, die seit 1568 ständig ausbrechenden regionalen Aufstände niederzwingen, können die Aufständischen erst 1572 einen Sieg erringen, und davon geht ein Signal aus: Der Aufstand breitet sich in allen 17 Provinzen aus, erst ein paar Jahre später spalten sich die südlichen Provinzen ab.

 

 

Danksagung:

Auch dieses Mal haben wir uns wieder der Vorlagen des Terzio-Forschers Pierre A. Picouet bedient, seine Ausführungen zur Schlacht von Mook finden sich hier: https://web.archive.org/web/20091027122811/http://www.geocities.com/aow1617/Mook2.html

Das vorzügliche Kartenwerk, das uns Monsieur Picouet liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt hat.

Söldnerheer

 

Rebellion hin, Aufstand her, es gebricht den Holländern erheblich an erprobten Truppen; also reist man ins benachbarte Norddeutschland, wo ebenfalls Protestanten sitzen, und wirbt dort Söldner an. Ludwig von Nassau und Heinrich von Nassau-Dillenburg bringen bei den Glaubensbrüdern die nötigen Gelder auf und wollen nach Limburg zurückmarschieren, um die belagerte Stadt Leyden zu entsetzen – sie versperrt den Verbindungsweg zwischen den nördlichen und den südlichen Stützpunkten der Aufständischen. Ludwig bricht mit 6000 Reitern und 3500 Fußsoldaten auf. Doch schon unterwegs gehen ihm 1000 Mann von der Fahne und verdrücken sich.

 

Dann erwischt es ihn schon gleich hinter der Grenze, die er hinter Kleve überschritten hat. Die Belagerung von Leyden wurde kurzfristig aufgehoben, und Sancho de Avilla eilt den Feinden in Gewaltmärschen entgegen. Spanische Störangriffe lenken Ludwig immer wieder ab (die kosten ihn weitere 700 Söldner), bis er sich gezwungen sieht, seine Armee zwischen dem Dörfchen Mook an der Maas und einem Waldgebiet namens Mookerheide zur Schlacht aufzustellen. Seine Truppen setzen sich nicht nur aus Deutschen zusammen (wie es viele englische Quellen behaupten, um diesen die Schuld an der Niederlage zu geben), sondern auch aus holländischen und französischen Exilanten; letztere sind Hugenotten, die nach der „Bartholomäusnacht“ ins Ausland geflohen sind.

 Bild oben: Fichier:Slag bij Mokerheide - Battle of Mookerheyde in 1574 (Frans Hogenberg)

 

Schlachtaufstellung

 

Holländer und Verbündete

 

Regimenter im eigentlichen Sinne sind noch nicht bekannt, Infanterie ist in Kompanien eingeteilt (100-250 Mann), die auf dem Schlachtfeld zu Großverbänden zusammengestellt werden.

 

Kavallerie ist in Schwadronen aufgeteilt (80-150 Mann), die vor Ort zu Eskadronen zusammengestellt werden (zwischen zwei und 6 Eskadronen)

 

Kavallerie (2600 Mann)

 

4 Eskadronen deutsche Kürassiere (zu ca. 4 Schwadronen zu 115 Mann)

 

2 Eskadronen holländische Kürassiere (zu ca. 4 Schwadronen zu 110 Mann)

 

Infanterie (5500 Mann)

 

2 Regimenter deutsche Landsknechte,

 

1 Regiment holländische Landsknechte, zusammen mit Deutschen 25 Kompanien zu ca. 180 Mann

 

französische Schützen (10 kleinere Kompanien zu je 100 Mann)

 

Artillerie

 

2 mittlere Feldgeschütze

 

Spanier

 

Kavallerie (800 Mann)

 

1 Eskadronen Kürassiere (2 Schwadronen zu je 100 Mann)

 

1 Eskadron berittene Arkebusiere (4 Schwadronen zu je 50 Mann)

 

2 Lanzierer (zusammen 4 Schwadronen zu je 100 Mann)

 

Infanterie (4700 Mann)

 

3 Terzios, 15, 16 und 16 Kompanien zu je ca. 120 Mann

 

Artillerie ist keine aufgeführt