Kriege in Osteuropa


Donnerstag, 02. Mai 2019

 

Bild oben: Panorama

 

Situation

 

Da wir uns in den Gelehrtenstreit um die Anzahl der polnischen Reiterei am 2. Tag weder einmischen wollen noch können, haben wir uns für den Sturmangriff der verbündeten Infanterie am dritten Tag entschieden (der Angriff des schwedisch-brandenburgischen Fußvolkes am ersten Tag ist ein wenig spielfreudiges Herumgeschiebe dem Gerangel einem American Football-Spiel nicht unähnlich).

 

Wohlan denn, man läßt die Pikeniere zu einem Sturmlauf antreten, und wehe, wer ihnen in die Quere kommt. An den Flanken gehen Musketiere mit den Spießern vor. Außerhalb auf dem gestern eroberten Hügel steht die geballte Macht der Verbündeten-Artillerie, zu Anfang der Schlacht kamen auf ihre 50 Geschütze lediglich 14 polnische.

 

Die polnische Infanterie hat sich verschanzt und versucht, den feindlichen Angriff aufzuhalten und abzuweisen.

 

Kavallerie spielt in unserem Spielausschnitt keine Rolle, Artillerie ebenfalls nicht, bis auf die unsichtbare jenseits des Spielfeldrands natürlich.

 

Bild oben: Die polnischen Stellungen

 

Figuren

 

Für die verbündete Infanterie haben wir wiederum die alte schwedische Infanterie von REVELL genommen. Sie bekommt 25 Einheiten zu je vier Mann. Derer 17 sind Pikeniere, die in Keil-Formation vorrücken, um die polnische Abwehr zu durchstoßen. Da wir uns so kurz nach dem 30-jährigen Krieg befinden, sind aber auch alle Infanteristen desselben statthaft, sie müssen allerdings Schlapphüte tragen, Helme sind irgendwie aus der Mode geraten. Die sie begleitenden 8 Einheiten Musketiere fallen ebenfalls unter diese Kategorie.

 

Zur besseren Unterscheidung rekrutieren sich unsere Polen aus den Soldaten, die nach Art der Haiduken gekleidet sind, wadenlanger Mantel und runde Kappe. Da die Polen aber auch über „deutsche“ Infanterie verfügt haben, also nach Art der Deutschen gekleidete Fußsoldaten (oft genug sogar tatsächlich Deutsche, denn der 30-jährige Krieg ist ja gerade erst vorbei, und die arbeitslosen Söldner erhalten von niemandem mehr Sold. Da müssen sie sich einen neuen Zahlmeister suchen.), dürfen sie sich ebenfalls dieser Herrschaften bedienen.

 

Bild oben: Der schwedisch-brandenburgische Angriff

 

Sonderregeln

 

Obacht, jetzt wird es etwas vertrackt: Wir erinnern uns an den Schlachtbericht, nachdem die polnischen Verteidiger erst einen stundenlangen Artilleriebeschuß über sich ergehen lassen mußten, ehe die Verbündeten ihre Pikeniere von der Kette ließen. Infolgedessen haben sie schwere Verluste und sind entsprechend demoralisiert.

 

Das setzen wir folgendermaßen um:

 

Polnische Infanterie bekommt grundsätzlich 1 KP abgezogen, hat also zum Zeitpunkt unseres Schlachtausschnittes nur deren 3; hinzu kommt natürlich noch der Bonus-KP, weil die Einheiten ja hinter einer Deckung stehen.

 

Ab Runde 3 würfelt der polnische Spieler mit einem Würfel (bei uns gibt es immer nur einen W 6) und in jeder weiteren Runde: bei 1 oder 2 Augen verliert er 1, bei 3-4 Augen 2 und bei 5-6 Augen 3 Einheiten, die sich sofort und fortan mit anderthalbfacher BP-Zahl zum nächsten Spielfeldrand bewegen (normalerweise 10 BP oder Zentimeter, nun also 15 cm; warum das Ganze – nun die Herren ergreifen die Flucht und rennen hastewaskannste.) Diese flüchtigen Einheiten zählen zu den Verlusten der Polen.

 

Bild oben: Der schwedisch-brandenburgische Piken-Block

 

Wenn es den Polen gelingt, bis zur 7. Runde (einschließlich) die Stellung gegen die Verbündeten zu halten (höchstens 3 einzelne, also nicht zusammenstehende Einbrüche der Schweden und Brandenburger sind bis dahin erlaubt), haben sie ein Unentschieden erzielt. Und wenn sie es bis zur 9. Rundeschaffen, gebührt ihnen sogar der Sieg.

 

Der Verbündeten unterliegen keiner dieser Einschränkungen. Im Gegenteil, ihre Pikeniere bekommen Hintermann-Bonus von 1 KP (bis zu 2 sind gestattet)

 

 

 

Und beim nächsten Mal

gehen wir ein paar Jahrzehnte weiter, nämlich ins Jahr 1693, genauer zur Schlacht bei Marsaglia, einer recht blutrünstigen Angelegenheit.