Spät-Renaissance, 1470 - 1560

Freitag, 01. Juli 2016

Bild oben: Die Altgläubigen brechen unerbittlich durch.

 

Vorbemerkung:

 

Schweizer gegen Schweizer, militärhistorisch nicht ohne Reiz. Nach der Schlacht von Bicocca (die wir auf dieser Seite bereits betrachtet haben), wird es ruhiger um die Schweizer Gewalthaufen, die viele Jahrzehnte lang Geschichte geschrieben und alle ihre Feinde das Fürchten gelehrt haben. Seit ihren Niederlagen in den italienischen Kriegen ziehen sich die Schweizer aus den Schlachten und Kriegen in Europa zurück, aber nicht so ganz. Mit dem und um das Herzogtum Mailand streitet man immer noch, man schickt weiterhin Söldner ins Ausland, vor allem nach Frankreich (die Eidgenossenschaft ist arm und Söldner ihr Haupt-Exportartikel) und man hat aus einigen Fehlern gelernt und seine Truppen modernisiert. Leider haben wir nirgendwo eindeutige Hinweise darauf gefunden, wie nun genau die Verbände der Neu- und der Altgläubigen ausgesehen haben. Wir können also nur Hinweisen nachgehen, und die besagen, daß die Schweizer nun über mehr Gewehrschützen verfügen, über mehr Artillerie und über weniger Hellebardenträger, wenn die in den Dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts nicht schon ganz abgeschafft sind. Jedoch fehlt die Kavallerie weiterhin. Aber anscheinend gibt es noch nicht genügend Gewehrschützen, deswegen erhält zumindest die katholische Seite aus Italien und sogar vom Papst mit Arkebusen bewaffnete Söldner geschickt. Große und kleine Schwerter bestimmen nun die „Seitenkämpfer“, diejenigen, die an den Flanken in die feindlichen Pikenreihen eindringen. Leider haben wir keine brauchbare Karte aufgespürt, um uns von den örtlichen Gegebenheiten ein besseres Bild machen zu können.

 

Bild links: Die Altgläubigen rücken heran, im Zentrum die Pikeniere, an den Flanken die Arkebusiere und die Schwertmänner.

 

Mögliche Schlachten

 

Zwei Einzelgefechte empfehlen sich zur Nachstellerei, die Kämpfe am Grund zwischen den Scheuren-Höhen und dem Münchbühl und die Schlacht auf dem Gubel. In beiden Fällen vernichtet eine kleinere katholische Truppe eine größere neugläubige.


Das bringt die eine oder andere Schwierigkeit mit sich, und die lassen sich am ehesten mit dem Würfel lösen. Wir bleiben auch hier im 200-Figuren-Rahmen und stellen (für beide Seiten zusammen) auf:

 

-      128 Pikeniere (zu viert auf einer Plattform)

 

-       32 Schwertkämpfer (zu viert auf einer Plattform)

 

-       30 Arkebusiere (zu dritt auf einer Plattform)

 

-         2 Geschütze mit je 5 Mann Besatzung.

 

Bild links: Die Neugläubigen rennen den Angreifern entgegen, aber ziemlich ungeordnet.

 


Schlachtaufstellung:

 

Die katholischen Angreifer erhalten jeweils ca. 40 % der Soldaten, die Protestanten anfangs nur ca. 20 %. Letztere würfeln pro Runde, um Verstärkungen zu erhalten (selbige müssen ja von einem der beiden Hänge heruntergelaufen kommen oder, wie am Gubel, erst aus ihrem Rausch erwachen):

 

 

 

1-2 keine weiteren Neugläubigen erscheinen in dieser Runde,

 

3-4 eine Einheit kommt,

 

5-6 zwei Einheiten kommen.

 

Neue Truppen können sofort dort eingesetzt werden, wo man sie am dringendsten braucht.

 

Die Katholiken müssen versuchen, ihre Truppen geschlossen zu halten, die Protestanten hingegen, ihre Truppen so zusammenzustellen, daß sie entschiedenen Widerstand leisten können.

 

Bild links: Von entschiedenem Widerstand kann keine Rede sein, man ist nicht einmal in der Lage, die Kanonen einzusetzen.

 


Freiwillige Zusätze: Wir haben den Katholiken eine Offiziers-Plattform und eine Fahnenträger-Plattform mitgegeben, die beide als Schwertkämpfer zählen und 1 Bonus-Kampfpunkt haben. Die Katholiken können aber auch ohne gewinnen. – Zwei Kanonen haben wir den Protestanten überlassen, die müssen aber erst einmal aktiviert werden (in der ersten Schlacht waren sie bereits abgebaut, also in die Einzelteile zerlegt, in der zweiten Schlacht war es fast zu dunkel fürs Richten und Zielen). Deswegen schlagen wir vor, hier zwei Würfel zu nehmen. Bei einem geraden Pasch (2x die 2, 2x die 4 oder 2x die 6) ist ein Geschütz aktiviert, darf einmal pro Runde feuern und hat 5 Kampfpunkte.

 

-      Spießträger: Sie haben 4 KP, erhalten aber 1 weiteren KP, wenn eine weitere eigene Plattform Piken hinter ihr steht und während dieser Runde nicht in einen anderen Kampf verwickelt ist.

 

-      Angrenzende Plattformen: Wenn eine eigene Einheit an eine weitere eigene Einheit angrenzt, so gewähren sich beide 1 Plus-KP, wenn sie in denselben Kampf verwickelt sind.

 

-      Wer beim Kampf 1 KP (oder mehr) verliert, muß sich eine Plattformbreite zurückziehen, aber weg vom Feind. Wenn kein anderer Weg offenbleibt, muß eine eigene Einheit ihr Plaatz machen, das heißt, vorab eine Plattformbreite zurückweichen (auch wenn dadurch eine andere eigene Einheit gezwungen ist, sich ebenfalls eine Plattformbreite weit zurückzuziehen.

 

Bild links: In den hinteren Reihen ergreifen viele bereits die Flucht (Alle Figuren von RED BOX).

 

Nadeln

 

Wir haben lange herumexperi-mentiert. Blumen- und andere Drähte sind zwar nicht schlecht, vor allem weil man in jeder gewünschten Länge Stücke abschneiden kann, aber man bekommt sie nie so ganz gerade gezogen. Die mitgelieferten Plastikpiken sind auch nie so recht von allen Gußast-Resten zu befreien und so weiter und so fort. Durch einen Zufall haben wir im Internet nach Stecknadeln gesucht, um zu erfahren, in welchen Größen die angeboten werden. Und dabei sind wir auf Dekonadeln gestoßen, genauer auf Perlkopf-Dekonadeln. Die gibt es in der Länge von 6,5 cm, und die erscheinen uns ideal. 100 Stück für 3,50 EUR liegt gerade noch unterhalb der Schmerzgrenze (der Preis für noch längere Nadeln steigt nicht linear, sondern sprunghaft an), und wir wollen es zufriedensein. Zunächst haben wir mit einer Kombizange die Zierkopf zerknackt (Achtung, Schutzbrille aufsetzen, die Kugeln zerplatzen, und die Kleinteile fliegen sonst wohin!) und dann den kleinen Männern die Nadeln durch die Handflächen gestochen, doch sind selbige bei RED BOX etwas zu zierlich ausgefallen - etliche Flüche später haben wir es mit Klebstoff versucht, das Ergebnis seht Ihr auf den Photos. Oh ja, wir wissen sehr wohl, daß wir zur nächsten Schlacht die Hälfe der Piken wieder neu ankleben müssen …