Spät-Renaissance, 1470 - 1560

Bild links:

Höhepunkt der Schlacht bei Wenzenbach

 

 

 

 

Schlacht bei Wenzenbach, 1504 nachgestellte Schlacht

 

Unsere Armeen

Wir haben, wie gewöhnlich, die beiden Seiten auf je 100 Figuren heruntergerechnet. Dabei erhalten die Böhmen – historisch bedingt - einige weniger, außerdem sitzen sie ja in einer Hügelstellung. Im einzelnen:

Böhmen/Hussiten

 

39 Krieger mit Setzschild
19 Schützen hinter Setzschild
12 Schützen, je zu zweit auf Plattform
20 Krieger mit Stangenwaffen, je zu dritt auf Plattform
3 kleine Kanonen mit je 2 Mann Besatzung

 

König Maximilian

 

60 Landsknechte auf 15 Plattformen
30 Panzerreiter/Ritter auf 10 Plattformen
9 Arkebusiere auf 3 Plattformen
3 Geschütze mit je 3 Mann Besatzung.

 

Bild oben: Die Böhmen am Hügel

Setzschilde

 

Das Setzschild, auch Setztartsche, Standtartsche, Pavese oder Pavis genannt, steht von alleine aufrecht und gibt ein bis zwei Mann ausreichend Schutz und Deckung. Es besteht aus dickem Holz und kann von Gewehrkugeln, Armbrustbolzen oder Lanzen nicht durchbohrt werden. Um die Unterschiedlichkeit der böhmischen Waffen darzustellen, haben wir bis zu vier Mann auf eine Plattform mit ebensovielen Setzschilden gestellt. Zwei Krieger mit Speeren, einer mit Lanze und einer mit Schußwaffe.

 

Wagen

 

Ja, die Kriegswagen der Hussiten. Die Quellen sind sich nicht ganz einig, ob sie überhaupt eingesetzt worden sind (als letzte Verteidigungslinie), auf jeden Fall haben die Böhmen sie mitgeführt. Da sie auf den beiden Holzschnitten jedoch nicht deutlich sichtbar dargestellt werden (s. Kapitel Schlachtaufstellung) haben wir davon Abstand genommen, sie ins Spiel aufzunehmen. Davon abgesehen haben uns die angebotenen Modelle kaum überzeugt. Der Kriegswagen von MINI ART wie von ORION sind umständlich zusammenzubauen und außerdem kaum noch erhältlich.

 

Bild links:
Ritter im Angriff auf den Hügel


Hügel

Einen Dioramenbauer wird das sicher nicht überzeugen, aber wir wollen ja noch am selben Abend mit der Schlacht beginnen. Für den Hügel haben wir 2 Bildbände und eine Frisbee-Scheibe in abnehmender Breite aufeinander-gestapelt und einen Kissenbezug drübergelegt. Das erfüllt seinen Zweck für ein zweistündiges strategisches Vergnügen. Wer es gern etwas gefälliger und bunter haben möchte, so steht dem nichts entgegen.

 

Bild links: Sinnlose Einzelaktion von Rittern gegen die böhmischen Linien

Schlachtablauf

 

Wir rufen es noch einmal ins Gedächtnis zurück: Die Böhmen ziehen sich, wie es ihrer Kampfweise entspricht, auf einen Hügel zurück und bilden mehrere Verteidigungskreise mit Setzschilden. Zuerst treffen die Panzerreiter des deutschen Königs Maximilian ein und greifen sofort an, wie es ihrem Status als Ritter entspricht. Hügelaufwärts sind sie aber im Nachteil und können keine Linie halten. Vereinzelt steigen sie auch ab (siehe rechts in den Bildern) und kämpfen zu Fuß weiter. Sie werden von böhmischen leichten Truppen und Schützen behelligt, so daß sie noch weniger in der Lage sind einen geschlossenen Angriff gegen die Krieger hinter den Setzschilden durchzuführen.

 

 

Bild links: Die Ritter kämpfen nur noch an den Flanken, aber die Landsknechts-Artillerie geht in Stellung

Nach einer Stunde sind die Landsknechte dann heranmarschiert. Ihr sehr befähigter Führer Georg von Frundsberg erkennt sofort die Lage, nach der der König und seine Reiter unter schwerem Druck stehen und auf dem Rückzug sind, nur an den Flanken kämpfen die Ritter weiter. Er läßt daher die mitgeführten Kanonen auffahren und schießt Lücken in die Reihen der Setzschilde. Die Pikenträger stürmen daraufhin in die Lücken und mischen die Böhmen auf. Auch sind ihre langen Spieße in der Lage, über den Schildrand hinweg zu stechen, ohne auf Nahkampfnähe an den Feind heranzumüssen.

Bild links: Die Landsknechte brechen in die Lücken vor

Wir haben den Böhmen zuerst vier Kanonen mit je 2 KP gegeben, die waren aber viel zu schwach, um gegen die Panzerreiter etwas ausrichten zu können. Ihre Kleingeschütze haben im 16. Jahrhundert tatsächlich nicht mehr viel bewirkt. Die Anzahl der Kanonen zu erhöhen hätte die Anzahl der Krieger verringert, und vor allem im Kampf gegen die Landsknechte brauchen die Böhmen jeden Mann. Also haben wir endlich die KP der böhmischen Artillerie auf 4 erhöht und gleichzeitig ihre Anzahl auf drei verringert.

 

Sonderregeln

Wenn die Plattformen mit Setzschilden lückenlos zusammenstehen, erhalten die Böhmen + 1 Kampfpunkt. Wird die Reihe jedoch durchbrochen, sodaß die Böhmen an den ungeschützten Flanken oder von hinten angegriffen werden können, erhalten sie – 1KP.

 

Hügelaufwärts angreifende Truppen erhalten – 1 KP.

 

Aufgrund der besonders gegen Pferde gerichteten Stangenwaffen der Böhmen entfällt für diese Schlacht die Regel vom Verlust eines KP für Fußvolk im Nahkampf mit Reiterei.

 

Und wie stets sind dies alles nur Vorschläge.

 

Photos

 

Die Figuren stammen von MINI ART, ORION und RED BOX. Die rot eingefärbten Truppen stellen solche des Königs Maximilian dar, die blau gefärbten stehen für die Böhmen/Hussiten.