Spät-Renaissance, 1470 - 1560
SCHLACHT BEI BICOCCA NACHGESTELLT
SPIELFREUNDLICH:
Bicocca eignet sich aus mehreren Gründen zum Einstieg in die Kriege der Landsknechte. Man muß ja nicht gleich alle Kampfhandlungen jenes 27. April im Jahre des Herrn 1522 nachstellen, es reichen schon die Kämpfe im Zentrum, am Hohlweg nämlich. Dort kommen auf der Schweizer Seite „Reisläufer“ und (nur inaktiv) Kanonen vor, auf kaiserlicher Seite Landsknechte, Arkebusiere und ebenfalls Kanonen. Alle diese Gattungen sind bei der Firma REDBOX im Angebot, sehr empfehlenswerte Landsknechte und Schützen auch bei DDS/ORION. REDBOX scheint die Reihe ausbauen zu wollen, unter anderem sind für den Sommer leichte italienische Reiter, die sogenannten Stradioten, angekündigt.
SPIELSYSTEM DBA:
Ich spiele in der Hauptsache DBA, die zwar offiziell nur bis zum Jahr 1500 reichen, es gibt aber diverse Ergänzungen und Erweiterungen, man schaue sich diese beiden Links an:
http://fanaticus.org/DBA/periodadaptations/index.html
und
http://de.scribd.com/doc/20493962/DBA-RRR-Army-Lists-Books-1-3-v-1-13
(hier hat sich jemand die Mühe gemacht, die Armeen des Schwestersystems RRR (oder DBR) auf DBA-Niveau umzurechnen; Achtung: Anschauen ist gratis, Ausdruck und mehr erfordern Mitgliedschaft, aber dafür findet man hier alle wesentlichen Armeen der oberitalienischen Kriege).
Ursprünglich galt bei DBA die feste Regel: jede Seite bekommt nur 12 Einheiten. Doch seitdem haben sich so viele Veränderungen ergeben, daß man heute auch unterschiedlich starke und, vor allem, deutlich größere Armeen ins (Spiel-)Feld führen darf. Bicocca läßt sich aber auch mit jedem anderen Neuzeit-tauglichen Spielsystem bewerkstelligen.
UMRECHNUNG AUFS SPIELFELD:
Zur Schlacht erschienen sind 16 000 Schweizer Spießträger, ihnen gegenüber stehen 10 000 Landsknechts-Spießträger und 4 000 Arkebusiere, also Gewehrschützen. Nicht eingerechnet die Kanonen haben wir es mit 30 000 Soldaten zu tun, eine Menge, die natürlich auf Spielfeld-Maßstab heruntergerechnet werden muß. Bei einer Schlacht wie der von Bicocca gehe ich von einem Maßstab von 1:100 aus, das heißt bei 30 000 Soldaten käme ich auf 300 Spielsoldaten.
Zwischen den Pikenieren („Spießträgern“) tummeln sich auch abgestiegene gepanzerte Reiter, ebenso an den Flanken der
„Gewalthaufen“. Die ersten Reihen der Gewalthaufen sind ebenfalls mit besonders geschützten (Brustpanzer etc.) Reisläufern besetzt. Da Schweizer und Landsknechte sich äußerlich nicht ganz
unähnlich waren und die Spanier und Italiener sowieso, lassen sich manche Gattungen auch aus mehreren verschiedenen Packungen mischen. So würde sich für unsere 300er Schlacht folgender Bestand
ergeben:
Kaiserliche:
- 3x normale Piken (72058)
- 3x Artillerie (72064), oder 2x kaiserliche und 1x Schweizer Artillerie (72065)
- 2x Schweizer Schützen (72060) plus 1x Landsknechts-Schützen (72057)
Schweizer:
- 4x Piken (72062)
- 1x Hellebarden (72061)
Zusatz für beide Seiten (werden zwischen Landsknechten und Schweizern geteilt):
- 2x schwere Piken (72068)
- 1x schwere Infanterie (72063)
- 1x Hellebarden (72059)
ALLER ANFANG IST SCHWER
Das ist für den Anfang, auch finanziell, recht viel. Aber man kann ja auf dieses Ziel hin sammeln oder
meine Vorgabe noch weiter herunterrechnen, zum Beispiel 30 000 durch 15, dabei blieben immer noch 200 Figuren fürs Schlachtfeld. Oder beginnt mit der DBA Grundausstattung von 12 Einheiten,
woraus sich ergeben:
Schweiz:
- 9 Einheiten (je vier Reisläufer auf eine Plattform, 4x2 cm)
- 3 Einheiten Nahkämpfer (je vier schwere Infanterie auf eine Plattform, 4x2 cm)
Kaiserliche:
- 1 Einheit Geschütz (Kanone auf Plattform 4x4 cm, dazu nach Platz und Belieben 2-3 Mann Besatzung)
- 3 Einheiten Schützen (je 3 Mann auf Plattform 2x4 cm)
- 1 Einheit Nahkämpfer (4 Mann auf eine Plattform, 2x4 cm)
- 2 Einheiten schwere Pikeniere (je 4 Mann auf eine Plattform, 2x4 cm)
- 5 Einheiten normale Pikeniere (je 4 Mann auf eine Plattform, 2x4 cm)
UND ÜBERHAUPT:
Fragen und Anregungen sehen wir immer gern. Diese Seite befindet sich permanent in der
Entwicklung. Wir haben uns bei der Bicocca-Schlachtbeschreibung hauptsächlich an Hans Delbrück orientiert, dessen „Geschichte der Kriegskunst“ wir nur allerwärmstens empfehlen können:
http://www.zeno.org/Geschichte...
Und noch ein Tipp: Schaut euch mal im Netz um, ob es in eurem Ort oder einen Ort weiter einen Verein von Landsknechts-Reenactern gibt, die leisten Hervorragendes, und an ihren hohen Feiertagen feuern sie auch schon einmal eine Kanone (oder zwei) und die eine oder andere Arkebuse ab. Das lohnt sich!